Substanzkonsumstörungen und Abhängigkeitserkrankungen stellen nach Depressionen die zweithäufigste Gruppe psychischer Störungen dar. Die Entwicklung einer Suchterkrankung verläuft oft schleichend und wird von Betroffenen selbst erst spät bemerkt. Viele empfinden wegen ihrer Sucht Scham und ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Substanzkonsumstörungen und Suchterkrankungen sind komplexe Störungsbilder, die nicht selten mit anderen psychiatrischen Erkrankungen einhergehen oder auf schwere Traumatisierungen folgen. Eine körperliche Entgiftung kann bei ausgeprägten Symptomen ohne ärztliche Behandlung tödlich enden und bedarf daher einer ärztlichen Behandlung. Während der stationären Entzugsbehandlung ergibt sich auch die Möglichkeit, komorbide depressive Syndrome, Ängste, posttraumatische Belastungssyndrome und Schmerzsyndrome zu diagnostizieren und adäquat zu therapieren. So ergibt sich die Notwendigkeit der psychiatrischen Diagnostik und Therapie jenseits der reinen Abhängigkeitsproblematik sowohl bei stoffgebundenen als auch bei nicht-stoffgebundenen Suchterkrankungen. Wir sind spezialisiert auf alle Abhängigkeitserkrankungen und die „qualifizierte Entzugsbehandlung“, was bedeutet, dass bereits während der somatischen Entgiftungsphase engmaschige Psychotherapie stattfindet. Es können somit somatische, psychische und soziale Dimensionen der Erkrankung gleichermaßen berücksichtigt werden.